Rezension: Das neue Buch von Boris Thomas.
Auf der Bühne stehen nur die Sieger. Oder haben Sie schon von jemandem auf Facebook gelesen, der geschrieben hat, dass seine Firma kurz vor der Pleite steht, und er nicht mehr weiß, wie es weitergehen soll? Niemand postet auf Twitter, dass er schlaflose Nächte verbringt, weil ihm unklar ist, wie er am Monatsende die Gehälter seiner Mitarbeiter bezahlen soll.
Boris Thomas widmet sich in seinem neuen Buch der Frage, wie unsere Gesellschaft und jeder einzelne von uns mit Krisen umgeht. Er stellt fest, dass es so scheint, als wollte keiner von uns mit Krisen etwas zu tun haben. Unser ganzes Leben soll von dauerhaftem Glück erstrahlen, was jedoch komplett unrealistisch ist. Es ist weder beruflich noch privat möglich, völlig ohne Krise durch das Leben zu gehen.
In seinem Buch spricht Thomas die Einladung aus, mit frischem Blick und aus einer anderen Perspektive auf Niederlagen und Rückschläge im beruflichen Umfeld zu sehen. Erst im Nachhinein erkennen wir, wie wichtig auch schmerzhafte Erfahrungen waren.
Beispiel aus dem Buch: Die Schweigeminute. In vielen Meetings ist es üblich, dass die Teilnehmer erst in letzter Sekunde in den Raum hetzen und in Gedanken noch bei ihrer Arbeit sind, die sie gerade erst verlassen haben. Thomas empfiehlt, eine Schweigeminute einzuführen. Mit anderen Worten: Vor Beginn der eigentlichen Sitzung schweigen alle für 60 Sekunden. Diese Minute wird vom Organisator begonnen und auch wieder beendet.
Ziel dieser Übung ist es, nicht nur körperlich, sondern auch mental im Raum anzukommen und sich bewusst zu werden, worum es in dieser Besprechung geht. Es geht um eine gemeinschaftliche Einstimmung aufeinander in der Stille.
Gerade in Krisenzeiten ist die Beschäftigung mit sich selbst in der Stille besonders wichtig. Je lauter die Probleme um die Ohren fliegen, desto ruhiger müssen Sie in sich selbst sein. Thomas empfiehlt, sich mindestens einen Rückzugsort zu finden oder zu schaffen. An diesem Ort fühlen Sie sich wohl, können die Seele baumeln lassen und Ihre Sorgen hinter sich lassen. Erst wer innerlich frei ist, kann sich den Problemen, die sich im Alltag unweigerlich stellen, angemessen widmen.
Boris Thomas bekennt in seinem Buch, dass sein Text eine persönliche Reise durch die Höhen und Tiefen der letzten Jahrzehnte war. Er gibt den Lesern die Erkenntnis auf den Weg mit, dass keiner von uns heute dort wäre, wenn all dies nicht geschehen wäre. Sein Wunsch an uns Leser ist es, dass wir alle den Mut finden mögen, ehrlicher und bewusster mit Krisen umzugehen.
Krisen sind Teil unseres Lebens, und nur unser Umgang mit ihnen entscheidet, ob wir gestärkt daraus hervorgehen. Thomas gibt in seinem Buch zahlreiche Anregungen, wie der Umgang mit der nächsten Krise, die unweigerlich folgen wird, am besten gelingt.
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