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Rezension: Das neue Buch von Patrizia Patz.

Im harten, rationalen Geschäftsleben von Gefühlen zu sprechen, ist eher außergewöhnlich. Von der Schule weg werden wir darauf getrimmt, den Schwerpunkt unseres Handelns im Denken zu finden und nicht in den Gefühlen. Gefühle sollten eher kontrolliert werden, heißt es.

Die Autorin Patrizia Patz stellt fest, dass wir in weiten Teilen daher emotionale Analphabeten geblieben sind. Niemand hat uns auf den kompetenten Umgang mit unseren Gefühlen geschult. Diesen Umstand möchte die Autorin ändern, damit wir in der Lage sind, anhand unserer Gefühle Klarheit erlangen und in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen, etwas an unserer Lage zu verändern. Dadurch sollen wir ermächtigt werden, unser authentisches Potenzial zu leben.

Beispiel aus dem Buch: Das Dramadreieck: Täter – Opfer – Retter. In diesem Dreieck sind Täter und Retter oben platziert, das Opfer unten.

  • Der Täter fühlt sich dem Opfer überlegen. Er hat die Einstellung: „Ich mache mit Dir, was ich will.“
  • Auch der Retter fühlt sich dem Opfer überlegen. Er hat die Einstellung: „Ich übernehme das für Dich.“
  • Das Opfer hingegen fühlt sich klein und schwach, ist dem Täter ausgeliefert und auf die Hilfe des Retters angewiesen. Das Opfer hat die Einstellung: „Ich Armer, ich kann doch nichts dafür.“

Diesen drei Rollen sind die Gefühle Wut, Angst und Trauer zugeordnet. Der Täter verkörpert Wut, der Retter Angst und das Opfer Trauer. Die Freude als viertes großes Gefühl ist recht unsichtbar verborgen, denn der Reiz, an diesem Dreieck teilzunehmen, wird als „niederes Drama“ bezeichnet. Es macht uns in gewissem Sinn Freude, an dieser Konstellation teilzuhaben, da es aufregend und intensiv zugeht. Es ist immer etwas los, und das bereitet vielen von uns (meist unbewusst) Freude.

Die Auflösung dieses Dramadreiecks funktioniert so: Die größte Macht in dieser Konstellation hat interessanterweise das Opfer. Ohne Opfer funktioniert das Spiel nicht mehr. Der Täter hat keine Angriffsfläche, und der Retter braucht nicht mehr zu Hilfe zu kommen. Daher ist es erforderlich, dass das Opfer aus seiner Opferrolle aussteigt oder erst gar nicht mitmacht. Daher liegt beim Opfer die größte Macht, Beziehungen zu verändern.

Das Thema Gefühle zu behandeln, ist definitiv nicht unprofessionell, auch wenn es im Geschäftsleben häufig zu kurz kommt. Bewusstes Fühlen sollte genauso salonfähig werden wie die Analyse von Zahlen und Business Plänen. Wer offen für die Wahrnehmung seiner Gefühle wird, verhindert, den Verstand zu überzüchten und das Herz, also die emotionale Intelligenz, dafür zu opfern. Erst durch unsere Gefühle finden wir neuartige Wege, wie wir gemeinsam besser agieren können und dadurch auch beruflich erfolgreicher werden.

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