Feedback geben und Feedback nehmen – so machen Sie es richtig. Im ersten Teil unserer Serie zu Leitfäden für Arbeitgeber ging es um die richtige Führung von Bewerbungsgesprächen. Heute möchte ich Ihnen meine persönlichen Tipps & Tricks zum Thema Feedback verraten.
Das Feedback
Beim Feedback geht es darum, sogenannte „blinde Flecken“ auszumerzen. Indem wir Eigenschaften einer Person ansprechen, die diese an sich selbst nicht wahrnehmen kann oder will, wollen wir dieser Person helfen, etwaige Diskrepanzen zwischen Selbst- und Fremdbild überwinden. Im Idealfall besteht Feedback immer aus zwei Komponenten: dem Feedback-Geben und dem Feedback-Nehmen. Der Feedbackprozess sollte daher in zwei Richtungen laufen: Nicht nur die Mitarbeiter erhalten eine Rückmeldung von Ihnen, sondern auch Sie erhalten wichtige Hinweise von Ihren Mitarbeitern.Feedback-Geben
- Schaffen Sie einen guten Rahmen für das Feedback-Gespräch. Vereinbaren Sie ein bis zwei Wochen vorher einen Termin, nehmen Sie sich ausreichend Zeit und wählen Sie einen geeigneten, ruhigen Ort.
- Tough on the issue, soft on the person: Geben Sie klares, sachliches Feedback – etwa indem Sie Ihre Eindrücke auf konkrete Situationen und Beispiele zurückführen – und bewahren Sie stets die persönliche Wertschätzung für Ihr Gegenüber.
- Sandwich-System: Melden Sie zunächst positive, dann negative Beobachtungen zurück und enden Sie wieder mit einer positiven Rückmeldung. So verhindern Sie, dass der Feedbacknehmende direkt zu Beginn des Gespräches eine Abwehrposition einnimmt und seine Reaktion auf das Feedback fällt in der Regel gemäßigter und positiver aus.
- Formulieren Sie Feedback immer subjektiv (z.B. „Ich hatte den Eindruck, dass …“, „Mir ist aufgefallen, dass …“)
- Vermeiden Sie eigene Interpretationen („Ich weiß, dass Sie …“) und Verallgemeinerungen („Sie sind immer …“)
- Machen Sie bei der Rückmeldung negativer Beobachtungen konstruktive Verbesserungsvorschläge.
- Geben Sie Feedback möglichst zeitnah, anstatt verspätet und rekonstruierend.
Feedback-Nehmen
- Begreifen Sie Feedback als Chance zur individuellen Weiterentwicklung. Nur wenn Sie sich Ihrer Schwächen bewusst sind, können Sie auch an ihnen arbeiten.
- Lassen Sie Ihren Gesprächspartner ausreden.
- Stehen Sie zu Ihren Schwächen – rechtfertigen Sie sich nicht!
- Vermeiden Sie Missverständnisse (z.B. durch Nachfragen)
- Reflektieren Sie welche Aspekte des Feedbacks Sie annehmen und welche nicht. Bitten Sie bei Bedarf Dritte um Rückmeldung.
- Lassen Sie das Feedback kurz auf sich wirken bevor Sie sich dazu äußern oder Stellung nehmen. So vermeiden Sie zu emotionale Reaktionen.
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