Rezension: Das neue Buch von Rolf Th. Stiefel.
Die Personalabteilung hat in vielen Unternehmen einen eher schlechten Ruf, stellt Prof. Stiefel fest. Überspitzt werden Personal Manager auch als „Bonsai-Manager“ bezeichnet, also eine inferiore Art von Führungskräften. Doch Prof. Stiefel schlägt nicht nur in die Kerbe des HR-Bashings, sondert liefert in seinem neuen Buch spannende Hinweise, wie Personalentwicklung zur besonderen Förderung des Unternehmens beitragen kann.
Beispiel aus dem Buch: Wie Personalentwickler optimal die Strategie des Unternehmens umsetzen können.
Wenn Personalentwickler nur reaktiv auf die Anforderungen des Managements handeln, kommen sie aus Kapazitätsgründen nicht dazu, größere, strategische Personalentwicklungsprojekte umzusetzen. Sie beschränken sich darauf, das System zu reparieren, statt es grundlegend in die Lage zu versetzen, sich selbst zu reformieren.
Als optimale Form der Personalentwicklung stellt Stiefel den Personalentwickler-Unternehmer vor. Seiner Tätigkeit verläuft anhand folgender Linien:
– Suche und Identifizierung von strategisch bedeutsamen Bearbeitungsnischen
Ein Personalentwickler-Unternehmer kennt sein Unternehmen und die Strategien sehr gut und haben den Mut, unternehmerisch zu handeln.
– Mut zur Realisierung einzigartiger Lern- und Entwicklungsarchitektur
Dabei geht es darum, ein Vorgehen konsequent weiterzuentwickeln, das der Personalentwickler als richtig erkannt hat. Wenn es keine Erfahrungen dazu gibt, besitzt der Personalentwickler den Mut, selbst die notwendigen Erfahrungen zu machen und dabei zu lernen.
– Blick nach außen
Der Personalentwickler-Unternehmer orientiert sich an den Besten im Feld, führt Benchmarks unter befreundeten Unternehmen durch, kann Stärken und Schwächen seiner Arbeit benennen und leitet Veränderungsprogramme ein.
– Handelt, ohne sich immer abzusichern
Ein Personalentwickler-Unternehmer geht bewusst Risiken ein, indem er Freiräume ausfüllt, ohne sich vorher rückzuversichern. Dazu zählt auch der Mut zur Lücke.
– Verfolgt radikale Veränderungen in der Personalentwicklungs-Arbeit
Ein Personalentwickler-Unternehmer handelt schneller als sein Dienstleistungs-Kollege und stellt dabei bestimmte Praktiken aus der Vergangenheit infrage. Er sucht nach neuen Bearbeitungskombinationen und huldigt der schöpferischen Zerstörung.
Mit teilweise provokanten Thesen und weitreichenden neuen Konzepten überrascht Stiefel in seinem neuen Werk, das den klassischen Personalentwickler als Chief Learning Officer sieht. Neben der unterschiedlichen Bezeichnung gehen mit der neuen Rolle auch neue Aufgaben und Einstellungen zur Arbeit einher, die Stiefel mit zahlreichen Fallbeispielen, Checklisten und Tipps als neuen Werkzeugkasten für die Praxis präsentiert.
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