Finanzielle Intelligenz und Karriere, Mag. Alexander Oberenzer.
Häufiger Karrierefehler: Eindimensionale Einkommensstruktur
Im Nachhinein ist bei diesen Karrieren folgender Fehler zu erkennen: Viele setzen alles auf eine Karte, sprich nur auf ein Einkommen. In der Finanzwirtschaft sprechen wir von Diversifikation der Veranlagungsklassen, wie beispielsweise Aktien, Immobilien oder Gold. Streuung erhöht die Sicherheit vor großen Verlusten. Die gegenwärtigen Megatrends – Globalisierung, Digitalisierung und letztlich auch der demographische Wandel – führen zu immer rascheren Veränderungszyklen, deren Folgen wir heute zum Teil noch gar nicht einschätzen können. Um Ihre persönliche Einkommenssicherheit zu erhöhen, sollten Sie also mehrere Einkommensstränge aufbauen.5 Tipps, wie Sie ihr Einkommen diversifizieren sollten
- Machen Sie sich die Höhe Ihrer Abhängigkeit bewusst: Beurteilen Sie im ersten Schritt die Abhängigkeit zu Ihrem Haupteinkommen. Haben Sie nur eine Einkunftsart, nämlich Ihren Job und gleichzeitig keine passiven Einnahmen wie Mieten, Dividenden, Patente, etc., dann trifft Sie ein Verlust dieses Einkommens voll und ganz. Ihre Abhängigkeit von Ihrem Beruf beträgt 100 Prozent.
- Kombinieren Sie unterschiedliche Quadranten: Der amerikanische Bestsellerautor Robert Kiyosaki spricht in seinem lesenswerten Buch Der Cashflow Quadrant von 4 Typen. Im ersten Quadranten befinden sich Angestellte, die einen Job haben und in der Regel für Ihre Arbeitszeit entlohnt werden. Im 2. Quadranten sind Selbstständige, die nicht nach Zeit, sondern nach ihrer Leistung bezahlt werden. Klassische Beispiele sind Experten, wie Rechtsanwälte, Unternehmens- und Steuerberater und Ärzte. Sie werden ergebnisorientiert entlohnt, deswegen verdienen Spitzenanwälte meistens mehr als „normale“ Anwälte. Im 3. Quadranten befinden sich Unternehmer, die ein System für Produkte, Services oder Dienstleistungen aufbauen, das Mitarbeiter umsetzen. Der Unternehmer lässt Menschen für sich arbeiten. Der 4. Quadrant umfasst Investoren, die nicht Menschen, sondern ihr Geld für sich arbeiten lassen, indem Sie in Vermögenswerte wie Immobilien, Firmenbeteiligungen oder Kapitalmärkte investieren. Versuchen Sie, in mindestens 2 Quadranten tätig zu sein.
- Was braucht der Markt, was Sie haben: Ich erlebe immer wieder Angestellte, denen es extrem schwer fällt, über ihren Quadranten hinaus zu schauen. Wir lernen seit der Schule, Vorgaben zu empfangen und gut umzusetzen, statt eigenständig und innovativ zu handeln. Stellen Sie sich also die unternehmerische Grundfrage: Was habe ich, was andere nicht haben und brauchen könnten? In welchem Feld haben Sie ein überdurchschnittliches Interesse und dadurch auch einen höheren Wissensstand? Ein aktuelles Beispiel ist eine Bekannte von mir, die ihre Leidenschaft, Wolle und Stricken, zu geschäftlichem Erfolg nutzt. Sie hält Kurse, handelt mit seltenen Wollen und schreibt Bücher. Viele Menschen haben hohes berufliches Fachwissen und setzen dies ein, als FH-Lektoren, Coaches, Autoren, etc.
- Verkaufen Sie nicht Zeit, sondern Skalierbares: Tappen Sie nicht in die große Falle „Ohne Fleiß kein Preis“ oder „Nur, wer viel arbeitet, verdient viel“. Das klassische Beispiel dafür ist der Automechaniker, der zusätzlich in seiner Freizeit werkelt und auf diese Weise zwar auch gut verdienen kann, sich aber letztlich kaputt arbeitet. Sein Systemfehler: er tauscht seine Zeit gegen Geld. Wäre es nicht klüger, ein Produkt gegen Geld zu tauschen? Die entscheidende Frage, die Sie sich stellen müssen: Wie kann ich meine Fähigkeiten in Form von multiplizierbaren Produkten verkaufen? Zum Beispiel E-books, online Trainings und vieles mehr. Eine tolle Inspirationsquelle dafür ist der Bestseller von Ehrenfried Conta Gromberg Smart Business Concepts.
- Bauen Sie passive Einnahmen über Vermögenswerte auf: Jeder sollte neben seiner Anstellung auch im 4. Quadranten, also im Quadranten des Investierens, aktiv sein. Beherzigen Sie die Regel, 10 bis 25 Prozent Ihres Einkommens auf die Seite zu legen, um auch im Alter ein gesundes Einkommen zu haben.
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