Ihr Lebenslauf entscheidet, ob Sie zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden.
Sie sollten ein einziges Ziel verfolgen, wenn Sie Ihren Lebenslauf an ein Unternehmen oder einen Personalberater schicken: Sie wollen zu einem persönlichen Gespräch eingeladen werden. Diesem Ziel sollte die Gestaltung Ihres Lebenslaufs und Ihres Bewerbungsschreibens dienen und keinem anderen.
Manche Bewerber scheinen mit ihrem Lebenslauf das Ziel zu verfolgen, ihre Lebensgeschichte zu erzählen, ihre beruflichen Erfolge zu vermarkten oder ihre Designkünste zu zeigen. Das ist alles zulässig, doch nur insoweit, als Sie Ihr Hauptziel dadurch besser erreichen.
Wenn ich meine Kollegen von der Personalberatung frage, wie viel Zeit sie sich nehmen, um einen Lebenslauf durchzusehen, antworten die meisten: „Willst Du eine ehrliche Antwort? Weniger als 10 Sekunden.“
Ein Blick auf Ihren Lebenslauf von ca. 10 Sekunden entscheidet, ob Sie eine Absage bekommen oder eingeladen werden.
Weniger als 10 Sekunden haben Sie also Zeit, einen ersten Eindruck zu machen, der darüber entscheidet, ob sich Ihr Ansprechpartner weiter mit Ihrer Bewerbung beschäftigt oder ob Sie gleich eine Absage bekommen. Erst wenn Sie diese erste Hürde genommen haben, nimmt sich ihr Kontakt mehr Zeit, um Ihre Unterlagen genauer durchzulesen.
So sieht der perfekte Lebenslauf aus, der in weniger als 10 Sekunden in seinen wesentlichen Teilen leicht zu erfassen ist:
Ich habe für Sie einen Überblick in Form einer Grafik zusammen gestellt. Lesen Sie auch die Details und Erklärungen zur Gestaltung des Lebenslaufs nach der Grafik.
1. Name
Das erste Element, das ins Auge springen sollte, ist Ihr Name. Streichen Sie die Begriffe „Lebenslauf“ oder „CV“ aus dem Dokument. Jedermann ist klar, dass es nichts anderes ist. Diese Wörter verstellen höchstens den Blick auf Ihren Namen. Verwenden Sie – besonders in Österreich – Ihren (akademischen) Titel, wenn Sie möchten.
2. Aussagekräftiges Porträtfoto
Ihr Foto sollte ein professionell gemachtes Bild von Ihnen sein. Es zeigt Sie, wie Sie sich auch im Job oder zum Bewerbungsgespräch kleiden und stylen. Das Wichtigste für Ihr Gegenüber ist aber nicht Ihre Kleidung, sondern Ihr Gesicht. Schließlich heißt es auch Facebook und nicht Bodybook oder Stylebook. Komprimieren Sie das Bild auf eine ansprechende Größe, damit Ihr Lebenslauf nicht mehr als maximal ein paar Hundert KB Speicherplatz benötigt.
3. Geburtsdatum
Wenn Sie Ihr Foto rechts oder links oben platzieren, bleibt links unter Ihrem Namen gerade richtig viel Platz für Ihre persönlichen Daten, wie etwa Ihr Geburtsdatum.
4. Kontaktdaten
Zu den persönlichen Daten passen auch wunderbar Ihre Kontaktdaten, wie insbesondere E-Mail-Adresse und Handynummer, außerdem Ihre private Wohnadresse.
5. Fußzeile
Schreiben Sie Ihren Namen, Ihre Mobilnummer und Ihre E-Mail-Adresse ebenso wie die Seitenzahl des Dokuments in die Fußzeile. Dadurch können die Seiten Ihres Lebenslaufs auch dann einfach zugeordnet werden, wenn das ausgedruckte Dokument durcheinander geraten sollte.
6. Leicht lesbares Format
Ihr Lebenslauf sollte 2 bis maximal 3 Seiten lang sein. Ein Deckblatt halte ich für überflüssig. Wählen Sie Schriftgröße 11 bis 12 Punkt für den Text, Überschriften dürfen etwas größer sein. Wichtig ist, dass Sie so wenig Fließtext wie möglich verwenden, da er sehr schwerfällig zu lesen ist. Nutzen Sie stattdessen Aufzählungszeichen. Die klare, einheitliche Gliederung in immer gleiche Formate ist extrem hilfreich für den Leser. Gleiche Überschriften (z.B. Name des Arbeitgebers) sollten immer das gleiche Format haben. Verstellen Sie mit der Fülle an Informationen über Ihr Leben nicht den Blick auf das Wichtige. Ihr Lebenslauf sollte keine Autobiografie sein. Weniger Wichtiges können Sie später immer noch mündlich im Bewerbungsgespräch darstellen.
7. Pdf-Format
Versenden Sie Ihren Lebenslauf ausschließlich im pdf-Format. Bei Word geraten die Formatierungen und Seitenumbrüche auf dem Rechner Ihres Ansprechpartners leicht durcheinander. Powerpoint und Excel sind für Lebensläufe tabu.
8. Höchste abgeschlossene Ausbildung
Zu den wichtigsten Informationen, die Sie geben können, zählt die Angabe, welche Ausbildung Sie an welcher Ausbildungsstätte mit welchem Titel abgeschlossen haben. Studieren Sie gerade, können Sie den Zeitpunkt des voraussichtlichen Studienendes und den angestrebten Titel angeben.
9. Berufserfahrung
Stellen Sie dar, in welcher Firma Sie in welchem Zeitraum (Monat und Jahr) welche Position (Ihre offizielle Stellenbezeichnung) ausgeübt haben. Praktika können und sollten Sie als junger Mensch anführen. Mit zunehmender Berufserfahrung sollten aber die Praktika den eigentlichen Jobs weichen.
10. Aufgabeninhalte
Hinter einer Stellenbezeichnung können sich höchst unterschiedliche Tätigkeiten verbergen. Stellen Sie mit 3 bis 5 Aufzählungszeichen Ihre Hauptaufgaben und Verantwortung im aktuellen Job dar. Frühere Jobs beschreiben Sie mit 1 bis 3 Aufzählungszeichen. Bei Praktika können die Aufgabeninhalte auch ganz entfallen.
11. Passende Schlagwörter
Achten Sie darauf, dass Sie etwa bei der Positionsbezeichnung oder der Beschreibung Ihrer Aufgabeninhalte genau jene Schlüsselwörter verwenden, für die Sie sich positionieren möchten. Sie können nicht verhindern, dass Sie in eine Schublade gesteckt werden, aber Sie können sehr wohl beeinflussen, welche Schublade es ist. Verzichten Sie auf Behauptungen („Mein Englisch ist perfekt.“), denn sie klingen meist nach Selbstbeweihräucherung. Liefern Sie stattdessen Beweise („Ich habe zwei Jahre lang in den USA gearbeitet.“).
12. Interesse wecken
Stellen Sie Hobbies, Praktika, Sozialarbeit oder Studien im Lebenslauf als Schlagwörter dar, um Interesse zu wecken. Diese Angaben können ruhig persönlich und privat sein, sollen Sie aber nicht als Sonderling darstellen. Diese Informationen sind wunderbar als Icebreaker geeignet, um in das Bewerbungsgespräch einzusteigen. Auf welche Themen wollen Sie angesprochen werden?
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