Rezension: Das neue Buch von Martin Giesswein.
Der digitale Wandel hat die ganze Welt erfasst, doch Europa scheint davon nur wenig zu profitieren. Im Gegensatz zu den globalen Technologie-Riesen aus den USA und Fernost steckt die Digitalisierung in Europa noch immer in den Kinderschuhen. Ein ganzer Kontinent droht daher, im Rennen um die Zukunft abgehängt zu werden.
Der Autor Martin Giesswein, der Digitalökonomie, Innovation und Leadership unterrichtet und Fakultätsmitglied der renommierten WU Executive Academy in Wien ist, beschreibt gleich zu Beginn unsere Zeit als „Europas letzte digitale Chance“. Er nähert sich dem Thema aus den Perspektiven der Digitalökonomie, in denen er die Gesetze der Internetwirtschaft beschreibt, des Innovationsmanagements im digitalen Rahmen und der Rolle der Führungskräfte, denen eine besondere Verantwortung als „Digital Game Changer“ zukommt.
Beispiel aus dem Buch: Wie digitale Transformation in 8 Schritten funktionieren kann:
1. Stärkung des digitalen Bewusstseins: Die beteiligten Menschen vom Top-Management abwärts müssen ihre digitalen Kompetenzen stärken.
2. Planung von Szenarien: Der Prozess der Digitalisierung ist mehrdimensional und kann nicht mit einem Wasserfalldiagramm abgebildet werden. Sinnvoller ist es daher, kürzere Zeiträume zu beschreiben und mögliche Szenarien abzubilden.
3. Erstellung einer Digitalstrategie: Die Digital- und Innovationsstrategie muss mit der Gesamtstrategie stark verwoben sein.
4. Kulturelle Transformation: Digitalisierung kann nur gelingen, wenn sie das Ergebnis eines gemeinsamen Prozesses aller Beteiligten begriffen wird.
5. Digitales Innovationsmanagement: Digitalisierung und Innovation sind untrennbar miteinander verknüpft und müssen daher gemeinsam gedacht und behandelt werden.
6. IT-Umsetzung: Erst nun erfolgt die technische Umsetzung, denn sie ist niemals Selbstzweck, sondern immer nur das Mittel zur Veränderung.
7. Kommunikation: Wie in allen Veränderungsprozessen ist eine möglichst gute und kontinuierliche Kommunikation erforderlich.
8. Messen, Lernen, Planen: Die Rückschau auf das Vergangene und Erreichte dient gleichzeitig als Vorschau, um das digitale Bewusstsein weiter zu stärken.
Giesswein gelingt es mit seinem Buch, für Einsteiger und Profis gleichermaßen die tragenden Handlungsstränge der Digitalisierung in Unternehmen zu beschreiben und konkret anwendbar zu machen. Er betont die Bedeutung, die vor allem die operativen Führungskräfte haben, also Linienvorgesetzte, Projektmanager und auch die Fachexperten. Schließlich sind sie die im Titel angesprochenen „Digital Game Changer“, denn es ist auch ihre Mission, sich mit der passenden inneren Haltung und Verantwortungsbewusstsein für die richtigen Schritte im Unternehmen einzusetzen, um die Herausforderungen einer digitalen Welt möglichst gut zu bewältigen.
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