Rezension: Das neue Buch von Stefan Springer.
In Zeiten großer Veränderungen geht es in vielen Unternehmen in erster Linie darum, die eigene Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen, um die Innovationen selbst voranzutreiben, die das wirtschaftliche Überleben auch in Zukunft sichern sollen. Dieses kreative Potenzial wird in den meisten Unternehmen zu wenig genutzt.
Autor Stefan Springer stellt fest, dass es vor allem an Mut, Entscheidungsfähigkeit, Originalität und einem klaren Kopf fehlt, um große Innovationen zu entwickeln und voranzutreiben. Er zitiert auch die „German Angst“ als Blockade im Kopf, die den Blick auf neue Wege bremst. Dabei kommt wahre Kreativität häufig erst beim Tun.
Springer unterscheidet drei Arten von Entscheidern:
– Der gute Entscheider vertraut auf Fach- und Branchenwissen und setzt auf aktuelle Managementmodelle. Grundlage der Entscheidungen sind Analysen, auf deren Grundlage Produktportfolios und Märkte entwickelt werden. Denken und Handeln sind ausgerichtet auf optimierte Geschäftsprozesse, bessere Ressourcenauslastung und Kostenreduktion.
– Der bessere Entscheider weiß, auf wen er zurückgreifen kann, um Probleme und Herausforderungen zu meistern. Er stellt perfekte Managementteams zusammen und lässt sich von Experten beraten.
– Der gesuchte Entscheider denkt das Undenkbare. Er weiß, dass es Dinge gibt und Dinge kommen werden, die er nicht kennt und sich noch nicht vorstellen kann. Er initiiert Dinge, um das zu erzeugen, das sich andere nicht oder noch nicht vorstellen können.
Die Kernessenz des Buchs lautet: Wer nur das Bestehende verbessert, wähnt sich in Sicherheit. Compliance und eine Null-Fehler-Kultur stehen in vielen Unternehmen hoch im Kurs. Wahre Sicherheit liegt jedoch im Experimentieren, im Streben und Ausloten von Chancen. Dazu braucht es eine neue Gewohnheit, um ausgetretene Pfade zu verlassen. Bereits die Beschäftigung im Ausmaß von 20 bis 30 Prozent genügt, um unsere Zeit für scheinbar wildes und chaotisches Experimentieren, Spinnen und Tüfteln zu verwenden.
Erst wer sich für Neues öffnet, kann auch in einer Welt bestehen, in der Veränderungen abrupt und disruptiv einsetzen und ganze Geschäftszweige in kurzer Zeit zum Erblühen und Verwelken bringen. Wer seine Zeit ganz bewusst für außerordentliche Experimente nutzt, hat die Chance, auf Ideen zu stoßen, die morgen das ganz normale Geschäft darstellen können.
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